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Mediencurriculum

Das Mediencurriculum (MC) ist der zentrale Baustein jedes Medienkonzepts und orientiert sich am Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen.

Er umfasst die wesentlichen Qualifikationen, die Kinder und Jugendliche im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien in einer digitalen Welt benötigen.

Seine fünf Kompetenzbereiche (Basiskompetenzen, Suchen und Verarbeiten, Kommunizieren und Kooperieren, Produzieren und Präsentieren, Analysieren und Reflektieren) werden in jeweils vier Teilkompetenzen weiter konkretisiert.
Das Mediencurriculum ist damit Grundlage einer nachhaltigen Medienentwicklung und schreibt die systematisch und spiralförmig geplante Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler fest. Es verweist auf die Inhalte des LehrplanPLUS und beinhaltet alle unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Bezüge zur Medienbildung.

Zielsetzungen des Mediencurriculums

Als Stellschraube zwischen Lehrplan, Unterrichtspraxis, Lehrkräfteprofessionalität, Schulausstattung, gesellschaftlichem Umfeld und Lebenswirklichkeit verfolgt das Mediencurriculum folgende Ziele:

Das zentrale Ziel des Mediencurriculums ist es, den Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu verbessern. Das Mediencurriculum fokussiert die im Lehrplan dokumentierten Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Medien erwerben sollen. Es unterstützt die Lehrkraft bei deren systematischen Aufbau sowie der verbindlichen Zuordnung der fach- und jahrgangsspezifisch zu erwerbenden Kompetenzen.

Das Mediencurriculum dient der Qualitätsentwicklung von Unterricht, indem es sowohl konkrete Angaben zu Kompetenzerwartungen und -inhalten enthält als auch flankierende Unterrichtsmodule bereitstellt.

Durch die systematische und umfassende Dokumentationdes schrittweise angelegten Kompetenzerwerbs schafft das Mediencurriculum einen Orientierungsrahmen für die Medienbildung an der Schule. Mit Blick auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen im Unterricht sorgt es für Transparenz und Verlässlichkeit.

Schulen unterscheiden sich bspw. in ihren inhaltlichen Schwerpunkten (z. B. MINT-freundliche Schule) und außerunterrichtlichen Lernangeboten (z. B. Musikförderung, kulturelle Bildung, Kooperationen mit örtlichen außerschulischen Partnern etc.). Aus diesen selbstgewählten Besonderheiten ergeben sich für jede Schule spezielle Anforderungen, aber auch Möglichkeiten für die Vermittlung digitaler Bildung im Unterricht. Ein gutes Mediencurriculum berücksichtigt diese schulspezifischen Besonderheiten und trägt ihnen Rechnung.

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Eine stichtpunktartige Auflistung der Ziele und Qualitätskriterien des Medienkonzepts und seiner Bausteine finden Sie in der Präsentation „Ziele & Qualitätskriterien”. Diese kann, auch in Teilen, zur Information der Schulleitung und der Lehrkräfte verwendet werden.

Qualitätskriterien des Mediencurriculums

Ein hochwertiges Mediencurriculum…

  • stellt einen Bezug zum Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen her,

  • nimmt Bezug auf die Anforderungen des Lehrplans,

  • ist systematisch aufgebaut,

  • beinhaltet alle Fächer und Jahrgangsstufen,

  • setzt fächerübergreifend thematische Schwerpunkte,

  • berücksichtigt schulische Besonderheiten,

  • stellt Verbindlichkeit und eine hohe Durchdringungstiefe her,

  • geht auf weitere fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsziele ein,

  • berücksichtigt bildungspolitische Handlungsfelder,

  • integriert schulinterne Konzepte und Projekte,

  • wird durch Unterrichtsmaterialien ergänzt, die in einem Materialpool gesammelt werden,

  • nutzt für die Erstellung bzw. Weiterentwicklung Unterstützungsangebote und Ansprechpartner.

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Bei dem Refelexionsbogen handelt sich um ein ausfüllbares PDF-Formular. Dieses wird jedoch nicht von jedem Browser unterstützt. Laden Sie die Datei in diesem Fall herunter und öffnen Sie sie mit einem geeigneten Programm auf Ihrem Rechner.

Schwerpunktsetzung auf Grundlage des Kompetenzrahmens zur Medienbildung

Medienbildung ist eine schulische Aufgabe, die integrativ in allen Unterrichtsfächern und Jahrgangsstufen stattfinden soll. Um den Medienkompetenzerwerb systematisch, kontinuierlich und koordiniert zu unterstützen, strukturiert das Mediencurriculum das Lernen mit und über Medien.

Für die Systematisierung des Lernprozesses kann jede Schule hierzu verschiedene thematische Schwerpunkte setzen, die dann sukzessive in verschiedenen Fächern behandelt werden. Diese Schwerpunktsetzung bildet eine erste inhaltliche Konkretisierung der im Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen enthaltenen fünf Kompetenzbereiche.

  • Transparenz des systematischen Medienkompetenzerwerbs für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte; rasche Erfassung der zentralen Inhalte des Mediencurriculums durch modulare Gliederung

  • Überschaubare Informationen über Unterrichtsziele für die gesamte Schulfamilie (Schwerpunktebene mit Fachzuordnungen, Progression, Integration fächerübergreifender Projekte)

  • Grundlage für die detaillierte inhaltliche Ausgestaltung des Mediencurriculums

  • Entlastung der Lehrkräfte bei der Unterrichtsplanung

  • Erleichterung der Kommunikation nach außen (z. B. auf der Schulhomepage)

  • Fokussierung auf zentrale Ziele und Einbindung in das Schulentwicklungsprogramm

  • Grundlage für die systematische Reflexion und Weiterentwicklung des Mediencurriculums

  • Mittel zur Entwicklung eines Fortbildungskonzepts (Ableitung des Fortbildungsbedarfs)

Bei der Erstellung des schuleigenen Mediencurriculums erscheint es darüber hinaus sinnvoll, in verschiedenen Strukturebenen zu denken:

  1. Die Schwerpunktebene stellt das schulspezifische Kernstück des Mediencurriculums dar und verdeutlicht in knapper und übersichtlicher Weise, in welchen Jahrgangsstufen, Fächern und Unterrichtszusammenhängen die einzelnen Schwerpunkte behandelt werden.

  2. Auf der Medienkompetenzebene werden neben den Schwerpunkten auch die Inhalte angeführt, die keinem Schwerpunkt zugeordnet wurden. Sie orientiert sich am Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen und verdeutlicht, welche Teilkompetenzen jeweils erworben werden.

Die Schwerpunktebene ermöglicht es allen Lehrkräften, eine rasche Übersicht darüber zu erhalten, anhand welcher Unterrichtsinhalte die Kinder und Jugendlichen konkrete Kompetenzen erwerben. Auch für die Kommunikation des Mediencurriculums gegenüber den Schülerinnen und Schülern, deren Eltern sowie für die Außendarstellung der Schule bietet sich diese Übersicht an. Die Kompetenzebene dient den jeweiligen Fachlehrern dann zur konkreten Planung und Vorbereitung ihrer Unterrichtsvorhaben. Für das Medienkonzept-Team und die Steuerungsgruppe der Schulentwicklung ist sie der Ausgangspunkt zur Weiterentwicklung des Mediencurriculums und zur Erstellung eines Fortbildungskonzepts.

  • Text- und Datenverarbeitung

  • Audio-/Bild-/Videobearbeitung und -produktion

  • Digital Präsentieren

  • Leseförderung

  • Informationsrecherche

  • Kodieren und Programmieren

  • Souverän handeln in einer mediatisierten Welt

  • Medienethik

  • Wissenschaftspropädeutisches Schreiben

Erstellung eines Materialpools

Neben der Einbindung von unterstützenden Umsetzungsbeispielen aus dem Medienkompetenz-Navigator ist es sinnvoll, z. B. in den Fachschaften, Abteilungen oder Jahrgangsstufenteams bereits vorhandene und bewährte Unterrichtsmaterialien in einem (digitalen) Materialpool zu sammeln, mit dem Mediencurriculum zu verknüpfen und dem gesamten Kollegium verfügbar zu machen. Darüber hinaus können z. B. Pädagogische Tage oder schulinterne Fortbildungen genutzt werden, um weitere bedarfsorientierte Unterrichtseinheiten zu entwickeln.

Weiterentwicklung des Mediencurriculums

Die Entwicklung und Umsetzung eines Mediencurriculums ist kein einmaliger Akt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Die Verankerung des Lernens mit und über Medien im Unterricht sollte daher unter Berücksichtigung des digitalen und des gesellschaftlichen Wandels, schulischer Besonderheiten und Schwerpunktsetzungen systematisch und fortlaufend im Mediencurriculum dokumentiert werden.

Wege der Aktualisierung und Weiterentwicklung sind:

  • die Überprüfung und Anpassung der spiralcurricularen Verteilung aller Teilkompetenzen des Kompetenzrahmens zur Medienbildung auf unterschiedliche Fächer und Jahrgangsstufen

  • die Verknüpfung mit weiteren Bildungs- und Erziehungszielen des LehrplanPLUS (z. B. Leseförderung, Politische Bildung, Werteerziehung)

  • die Berücksichtigung aktueller medienpädagogischer Trends

  • der Ausbau der Kooperation von Fachschaften, Jahrgangsstufenteam, etc. an der Schule

  • die Planung zusätzlicher fächerübergreifender schulinterner oder -externer Projekte

  • die Einbindung von weiteren außerunterrichtlichen Angeboten und Partnern

  • der Ausbau des (digitalen) Materialpools

  • die Abstimmung auf die sich verändernde Ausstattungssituation

  • die verstärkte Berücksichtigung gesetzter und neuer Schwerpunkte

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Ergänzende Maßnahmen

Zusätzlich zu den im Medienkonzept fest verankerten Säulen ist es im Zuge der Profilschärfung einer Schule in der Regel zielführend, weitere unterstützende Maßnahmen zur Medienkompetenzförderung zu ergreifen.

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